Ein Plädoyer für den eigenen Blog
Bei uns als „Wiesbadener Social Media Manufaktur“ könnte man ja auf die Idee kommen, wir beschäftigen uns ausschließlich mit den Sozialen Medien. Und doch schreibe ich hier gerade auf meiner Firmenwebseite diesen Artikel. Warum?
Social Media als Verteil-Instrument
Social Media ist eine feine Sache. Wie kein anderes Instrument zuvor gibt es uns die Möglichkeit, nahezu unbegrenzt Menschen mit unseren Inhalten zu erreichen. Wir können uns vernetzen, unsere Themen platzieren, miteinander interagieren. Aber immer auf einer „fremden“ Plattform, deren Regeln wir uns unterordnen müssen. Wenn Facebook seinen Algorithmus ändert, werden unsere Beiträge möglicherweise nicht mehr so gut ausgeliefert wie zuvor. Wenn LinkedIn der Meinung ist, dass wir gegen Regularien verstoßen, wird der Account gesperrt. Wenn wir viel Zeit und Energie in den Aufbau einer Community in Google+ gesteckt haben, wird die Plattform eingestellt. Man ist also immer ein Stückweit der Willkür des Plattform-Betreibers ausgeliefert. Die Kontakte „gehören“ uns nicht, Newsletter-Aktionen sind in der Regel technisch nicht möglich mit dieser Community, Links „nach draußen“ werden oft nicht gerne gesehen, wir müssen uns in Design und Textlänge dem jeweiligen Kanal unterordnen und auf Änderungen im Algorithmus achten. Und wer schon mal versucht hat, mit dem Support von Facebook und Co. eine Wiederherstellung seines Accounts auszuhandeln, weiß, dass das nicht immer einfach und schon gar nicht schnell geht.
Solange es gut funktioniert, ist es natürlich großartig. Die Reichweite kann enorm sein, zusätzliche Reichweite kann durch Ads hinzugekauft werden. Die Möglichkeiten, sich als Experte zu einem Thema zu platzieren sind hervorragend.
Content Hub auf der eigenen Website
Stellt euch vor, Facebook stellt morgen seinen Betrieb ein. Oder auch nur für geschäftliche Accounts. Oder nur noch gegen Bezahlung. Damit wäre ein großer Vorteil, die kostenlose Nutzung, passé. Oder euer Account auf LinkedIn würde gelöscht. All eure dort gesammelten Kontakte sind dann temporär nicht erreichbar und die Inhalte wären futsch – zumindest vorübergehend. Der ganze Aufwand des Content-Marketings, all die sorgsam erstellten Beiträge und Artikel, die Slideshows, Videos, Audios sind online nicht mehr auffindbar.
Deshalb plädiere ich immer dafür, weiterhin einen Blog auf der Webseite zu pflegen. Dann habt ihr eure Themen weiter in der Hand, könnt selbst über Textlänge, Bilder, Farben etc. bestimmen und die entsprechenden Maßnahmen für die Suchmaschinenoptimierung (z.B. Beschreibungen, Keywords etc.) einleiten. Davon unbenommen können diese Inhalte – für die entsprechende Social Media-Plattform aufbereitet – auch weiterhin in den Social Media-Kanälen gespielt werden. Solange es möglich ist. Aber eure Inhalte gehören euch.
Übrigens: Um die dort landenden Interessenten „einzusammeln“, bietet sich ein Newsletter-Abo an, damit die Adressen dann auch in euren Bestand übergeben und eigenständig genutzt werden können. Aber das ist noch mal ein eigenes Thema für einen eigenen Blogbeitrag.