Pinterest auf der Überholspur
Erst 2010 wurde die Plattform Pinterest gegründet und hat bis jetzt über 250 Millionen aktive Nutzer. Darunter sind auch viele aus Deutschland: monatlich aktiv sind geschätzt rund 8-11 Millionen. Der immense Zuwachs von 50 Millionen Nutzern in 12 Monaten ist derart stark, dass Pinterest bald schon Snapchat und Twitter überholen könnte.
Doch nicht nur die steigenden Nutzerzahlen sind von Interesse, den Pinterest-User sind durchaus zahlungskräftig. Nimmt man die einzelnen Nutzer genauer unter die Lupe, zeigen verschiedene Studien, dass das Monatseinkommen eines Pinterest-Nutzers weit über dem Durchschnittgehalt liegt. Darüber hinaus zeigt sich auch in weiteren Studien, dass viele der Nutzer auch bereit sind, Produkte zu kaufen, die sie auf Pinterest gesehen haben. Die Kauffreude und auch Kaufkraft kann sich ein Unternehmen zunutze machen und seine Produkte aktiv über die Plattform vermarkten. Die Chancen, dass Produkte auf Pinterest Anklang unter den Nutzern finden, stehen besonders gut, wenn die Inhalte wiederholt geteilt werden. Um das zu erreichen, sollte man hochwertigen Content liefern, der ankommt und geteilt wird.
Content ist King – Pinterest-Nutzer lieben hochwertige Bilder
Dieser Content in Form von Bildern wird von den Nutzern dann an einer virtuellen Pinnwand gespeichert. Diese virtuellen Pinnwände sind das Herzstück von Pinterest. Nutzer können hier gespeicherte Inhalte thematisch auf verschiedenen Pinnwänden ordnen. Um sich gegen die zahlreichen weiteren Pins/Bilder auf der Plattform durchzusetzen und aufzufallen, sollte man der Konkurrenz gestalterisch in nichts nachstehen. Da die Plattform vor allem mit visuellen Reizen arbeitet, sollten die Bilder aussagekräftig und gleichzeitig grafisch ansprechend sein. Außerdem ist es von Vorteil, abstrakte Themen oder Artikel, die sich hinter dem Bild verbergen, mit einer Überschrift anzukündigen. Auf den Pinnwänden tummeln sich Inspirationen und Ideen der Nutzer, die schnell zur Wunsch- oder gar Einkaufsliste werden. Insbesondere die Kategorien „DIY“ und „Style“, „Wohnen“ und „Food“ verzeichnen Wachstum von fast 40%.
Auch ein Unternehmen kann sich auf einer solchen Pinnwand vorstellen und präsentieren. Auf den Pinnwänden können neben Produkte auch Artikel und Einblicke in das Unternehmen und dessen Arbeit gegeben werden. Die Pinnwände sollten dabei möglichst selbsterklärend benannt werden, damit der Nutzer sie findet. Außerdem sind mit möglichst vielen Bildern vervollständigte Pinnwände für den Nutzer von Vorteil, um überhaupt eine Übersicht bekommt. Zudem sollte man nicht vergessen, dass 80% der Nutzer ihr Smartphone nutzen, um auf die Plattform zuzugreifen. Somit sollte der Inhalt möglichst auf mobilen Endgeräten optimiert dargestellt werden. Darüber hinaus bietet Pinterest die Möglichkeit ein Geschäftskonto unter https://business.pinterest.com/de einzurichten. Durch das vollständige Ausfüllen des Profils, sowie das Verifizieren der Unternehmenswebseite sind dann auch schrittweise Analyse Tools wie „Pinterest Analytics“ und weitere sinnvolle Funktionen zugänglich. Insgesamt haben Unternehmen somit eine Plattform, um sich zu präsentieren und gleichzeitig die Möglichkeit, ihre Erfolge zu messen. Doch neben Selbstdarstellung und Werbung in eigener Sache bietet Pinterest noch mehr Möglichkeiten für ein Unternehmen.
Referral-Marketing mit Pinterest
Ein weiterer Tipp: Bauen Sie den „Pin-It Button/Merke-Button“ auf Ihrer Unternehmenswebseite ein, um Besuchern die Möglichkeit zu geben, Inhalte, Bilder und Artikel des Unternehmens auf Pinterest zu teilen und an der eigenen Pinnwand festzuhalten. Ein Klick auf die geteilten Inhalte auf Pinterest leiten dann wiederum zur Unternehmenswebseite. Somit werden potenziell interessierte Kunden und Käufer generiert. Diese Art von Marketing nennt man Referral-Marketing, da die Unternehmensseite von einer anderen Seite über einen Link „empfohlen“ wird.
Wie häufig die Weiterleitung tatsächlich aktiv wird, kann mit Google-Analytics gemessen werden. Doch nicht nur Reposts auf Pinnwänden von Nutzern führen zu einer bestimmten Seite.
Im Fokus stehen die Pins – Bilder die mehr können
Ein Pin steht für einen Inhalt, der sich vor allem durch ein Bild auszeichnet, dass dem Nutzer angezeigt wird. Dahinter liegt ebenfalls ein Link, der dann Inhalte auf den jeweilig verlinkten Webseiten anzeigt. Dabei kann es sich um ein Rezept, einen Artikel, aber auch um einen Online-Shop oder eine Unternehmensseite handeln. Der Pinterest-Nutzer wird somit auf die Produkt- /Unternehmensseite geleitet und womöglich auch dazu verleitet, sich das Produkt mit wenigen Klicks von der Pinnwand nachhause zu holen.
Doch zu den normalen Pins gibt es auch in Deutschland seit Februar 2019 die Option von sogenannten „Promoted-Pins“. Auf der Startseite von Pinterest tummeln sich normalerweise Inhalte, die ein Algorithmus als relevant für den jeweiligen Nutzer ansieht, doch mit den „Promoted-Pins“ kann man nun seinen Platz auf der Startseite der Nutzer erkaufen. Die Reichweite der Pins steigt damit. Allerdings sind auch hier die Erfolgschancen des Pins abhängig von dem Bild, das den Link auf der Seite versteckt.
Deswegen gibt es eine weitere Option, die Pinterest seinen Business-Nutzern bietet – sogenannte „Rich-Pins“. Gegenüber einem normalen oder Promoted-Pin bieten Rich-Pins die zusätzliche Möglichkeit kurze Texte, Preisangaben oder Autoreninfos neben dem Bild anzuzeigen. Der Fokus verschiebt sich jedoch nicht gänzlich hin zum Text – dieser wirkt lediglich unterstützend.
Insbesondere die Rich Pins stehen in enger Verbindung mit der Möglichkeit Pinterest für SEO zu nutzen. Durch ein Plug-In wie Yoast-SEO ist das auch für Nicht-Informatiker möglich. Mit wenigen Schritten können dann Schlagwörter zu einem Pin hinzugefügt werden und dieser besser gefunden werden.
Pinterest Prognosen – planen und profitieren
Im kommenden Jahr feiert die Plattform ihren 10. Geburtstag und zeigt sich damit als beständiger als andere Social-Media Plattformen wie etwa Snapchat. Zudem ist es wahrscheinlich, dass auch die Nutzerzahlen von Pinterest steigen, vor allem der Nutzerzuwachs von außerhalb Europas zeichnet sich als Trend ab. Sicherlich ist es sinnvoll sich auch im Unternehmenskontext mit dem Thema Pinterest auseinanderzusetzten und zu hinterfragen, ob sich daraus auch für Ihr Unternehmen ein Mehrwert ergibt. Denn neben dem Verkauf von Produkten und potenziellen Käufern kann die Plattform sowohl Image als auch Reichweite und eine aktive Community fördern.
Insgesamt kommt es besonders auf die ästhetische Gestaltung an. Content muss angepasst an die Plattform visuell ansprechend ausgestaltet sein, denn erst dann lohnt sich auch die Ausgabe für Promoted-Pins. Die bezahlten Werbeoptionen von Pinterest sind besonders wirksam in den Kategorien Wohnen, Essen und Kleidung. Zudem ist es mit Tools wie Google Analytics später durchaus nachvollziehbar, wie erfolgreich meine Investition war und sie machen den gewonnenen Traffic in Zahlen sichtbar.